Montag, 21. Dezember 2015

Monsun

Monsun (dann wenn alles schneller schimmelt als trocknet)
Uff, was gab es dieses Jahr für einen Monsun! Nachdem der Monsun die letzten Jahre beinahe ausgeblieben War und es dieses Jahr so lange viel zu warm war, hatte man den Monsun quasi schon abgeschrieben,  aber was dann kam, hätte niemand erwartet. In Chennai waren es die schlimmsten Regenfälle seit hundert Jahren und auch hier die Gegend hat es ganz schön heftig erwischt. Freute man sich anfangs noch über den Regen und hat die schlechte Laune über schimmlige Klamotten und Tage im Matsch oder eingeschlossen zu Hause noch mit einem „aber es ist gut für die Pflanzen“ abgetan, so konnte man das ab Mitte/ Ende November auch nicht mehr sagen. Überall War das Wasser, der Boden war so übersättigt,  dass das Wasser gar keine Möglichkeit mehr hatte abzufließen. Arbeiten im Freien unmöglich. In der Nursery im botanischen Garten starben uns alle kleine Pflanzen und Stecklinge zu tausenden weg. Dadurch, dass es keine Sonnentage mehr gab,  erfahren die Wurzeln und so war das Ende der Pflänzchen besiegelt. Viele Stunden Arbeit waren dahin, aber das war eher eine Kleinigkeit hinsichtlich der anderen Folgen, die den Monsun dieses Jahr vielerorts begleitete. Eine Halbemillionen obdachlos in Chennai und noch viele weitere an anderen Orten. Viele Kühe verendeten aufgrund von Koliken. In Chennai starben auch über 250 Menschen. Man geht hier durch die Dörfer und sieht eingestürzten Häuser, da der lange Regen die Lehmmauern so aufweichte,  dass sie die Balken nicht mehr trugen. Die Dämme, die zur Wasserspeicherung dienen sind überfüllt, gebrochen oder übergelaufen. Viele Hütten liegen einfach knietief im Wasser und viele Straßen erinnern mehr an ein Schlachtfeld und alles riecht nach Schimmel und Moder. Der Grundwasserspiegel dürfte dieses Jahr gut gestiegen sein. Der Monsun ist jetzt (wie man hört) vorüber, aber er hat dieses Jahr großen Schaden angerichtet indes wird dauern, alles wieder aufzubauen.

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